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Das Schnapsbrennen habe ich schon in meiner Kindheit kennen gelernt.
Aufgewachsen bin ich im Kirschendorf Mösbach bei Achern, in dem es selbst heute noch über 180 Kleinbrennereien gibt – bei gerade mal 1.600 Einwohnern. Wie der Name schon sagt, werden hier hauptsächlich Kirschen angebaut. Und zwar Schwarze Brennkirschen, die sich durch ihren hohen Fruchtzuckergehalt und ihr kräftiges Aroma hervorragend für die Produktion von Original Schwarzwälder Kirschwasser eignen.
Meine Großeltern hatten früher noch Nebenerwerbs-Landwirtschaft, wie es damals weithin üblich war. Zur Kirschenernte mussten dann alle mithelfen: Zuerst wurden große Tücher ausgelegt. Der Älteste brachte den Traktor in Stellung, während der beste Kletterer einen Gurt an einem großen Ast des Baumes befestigte. Dann wurde das Stahlseil gespannt und der Ast mithilfe des „Kirschen-Schüttlers“ von den reifen Kirschen befreit. Nachdem alle großen Äste dran waren, wurden Zweige und Blätter aus den Tüchern aufgelesen, die Kirschen umgefüllt und weiter ging’s zum nächsten Baum. Am Ende des Tages wurden die Kirschen schließlich eingemaischt, damit durch den Gärungsprozess Alkohol entstehen kann.
Im darauffolgenden Winter wurde die vergorene Maische dann in der heimischen Brennerei zu Kirschwasser destilliert. Oft besuchte ich meinen Onkel in der Brennerei und schaute ihm zu, fragte ihm Löcher in den Bauch. Ganz verstanden hatte ich es mit meinen 6 Jahren zwar noch nicht, was er da genau machte – aber dafür war es um so faszinierender. Natürlich war man als Kind erst mal skeptisch gegenüber dem stechend-riechenden Zeug, das da aus der Destille läuft. Aber dafür lernt man ein gutes Destillat im Alter umso mehr zu schätzen, weil man weiß welche Arbeit und welches Know-How darin stecken.
Auch heute noch gibt es zahlreiche Brennereien hier in der Ortenau im Nordschwarzwald. Durch den Trend der Erzeuger, die hochwertigen Spirituosen lieber direkt zu vermarkten anstatt sie wie früher einem industriellen Verwerter zuzuführen, gibt es mittlerweile eine große Auswahl an sehr guten Obstbränden. Aber auch zahlreiche modernere Erzeugnisse wie Gin, Rum und Whisky werden von den Landwirten und Destillateuren in der Region hergestellt und stehen den namhaften Marken in nichts nach.
Auf den folgenden Seiten verlinke ich ein paar meiner Favoriten. Alles was du dort siehst habe ich persönlich getestet und für gut befunden – aber das ist natürlich Geschmackssache. Vielleicht findest du ja auch ein paar interessante Brände von regionalen Brennereien und unterstützt mit deinem Kauf die heimische Landwirtschaft.
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